Kennst du das Gefühl, hungrig und gereizt zugleich, also ‘hangry’ zu sein? ‘Hangry’ setzt sich aus den englischen Begriffen ‘hungry’ und ‘angry’ zusammen und beschreibt den Zustand, in dem sich steigendes Hungergefühl mit einer zunehmend schlechten Stimmung paart.
'Hangry' - Wissenschaftlich belegt?
Die Wissenschaft hat erste Belege gefunden, dass ‘Hangry-sein’ wirklich existiert. In einer jüngst durchgeführten Untersuchung protokollierten 64 Probanden über eine Woche hinweg ihr Hungerempfinden und Stimmung. Es stellte sich heraus, dass bei mehr als der Hälfte ein Hungergefühl gepaart mit schlechter Laune aufgetreten ist. Frühere Forschungen haben bereits ergeben, dass Menschen im hungrigen Zustand eher dazu neigen, neutrale Situationen negativ zu interpretieren im Vergleich zu jenen, die satt sind.
Warum werden manche Menschen 'hangry'?
Die exakte Ursache fürs ‘Hangry-Sein’ ist aus wissenschaftlicher Sicht noch nicht vollkommen geklärt. Eine vorherrschende Annahme ist, dass dem Gehirn sein Hauptenergielieferant, also Glukose fehlt und als Konsequenz nicht mehr in der Lage ist, die Stimmung richtig zu regulieren.
Niedrige Blutzuckerwerte als Ursache
Im stressigen Alltag fällt es vielen schwer, regelmäßig zu essen. Das bringt unseren Hormonhaushalt ganz schön durcheinander und schickt unseren Blutzuckerspiegel auf eine Achterbahnfahrt.
Ein niedriger Blutzuckerwert (auch Hypoglykämie genannt) führt dazu, dass du grantig und reizbar bist, dir übel wird, du anfängst zu schwitzen und dich völlig ausgehungert fühlst. Du verspürst einen Heißhunger auf Zucker und einfache Kohlenhydrate, denn die würden diesen unangenehmen Hungerzustand am schnellsten verbessern. Aber Vorsicht - denn wenn du etwas Süßes isst, steigt dein Blutzuckerspiegel rasant an und dein Körper reagiert, indem er Insulin freisetzt. Und das führt uns direkt zum zweiten Problem: Ein hoher Insulinspiegel.
Ein hoher Insulinspiegel kann eine komplexe Kettenreaktion im weiblichen Hormonhaushalt auslösen. Kurz zusammengefasst passiert Folgendes: der Cortisolspiegel (das Stresshormon) steigt an. Der erhöhte Cortisolspiegel kann zu einem Progesteronmangel führen, der wiederum eine Östrogendominanz hervorrufen kann. Der Östrogenüberschuss kann bewirken, dass deine Eiserstöcke mehr Testosteron produzieren, was die Funktion der Eierstöcke beeinträchtigen, zu unregelmäßigen Menstruationszyklen führen und Akne auslösen kann.
Was kann ich tun, wenn ich ‘hangry’ bin?
Die Antwort hierauf ist relativ simpel: Essen.
Ein bisschen Hunger zu verspüren, ist aber natürlich vollkommen in Ordnung, denn ständig zu snacken, ist auch nicht gesund. Wenn du aber zu Hypoglykämie neigst, ist es wichtig, regelmäßig zu essen, um eine Unterzuckerung zu vermeiden. Wichtig ist hier, auf eine ausgewogene und gesunde Ernährung zu achten.
Wichtig: Alle hier dargestellten Informationen sind nicht als Ersatz oder Alternative zu Informationen von Ärzt*innen oder Therapeut*innen gedacht und dienen nicht der Selbstdiagnose. Spreche vor Einnahme eines Produktes unbedingt mit deiner Ärztin oder deinem Arzt. |
Quellen:
BARMER Internetredaktion. Hangry – warum macht uns Hunger oft so wütend?. Hier verfügbar. Abgerufen am 17.09.2023.Menden, Alexander (2022). Mach mich nicht hangry!. Süddeutsche Zeitung. Hier verfügbar. Abgerufen am 17.09.2023.
Vitti, A. (2020). In The Flo: A 28-day plan working with your monthly cycle to do more and stress less. HQ, Großbritannien.
Hill, M. (2020). Superpower Periode: Wie Sie Ihren Zyklus richtig verstehen und seinen Rhythmus für sich nutzen. (B. Brandt, Übers.) Freiburg: VAK.